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Die schönste Hauptsache der Welt

Im Hutladen Edelweiss & Rosenrot findet jeder Kopf seine passende Bedeckung

„Helge Schneider hat hier schon eingekauft. Oder Klaus Maria Brandauer. Und die Schauspielerin, die bei Winnetou mitgespielt hat“, erzählt Sibylle Eglit, „aber auf ihren Namen komme ich gerade nicht.“ Sie lächelt tiefenentspannt, während sie sich unter ihrem weißen Krempenhut eine dunkle Strähne aus dem Gesicht streicht. Sibylle hat in den 1990ern das Edelweiss & Rosenrot gegründet und kontinuierlich weiterentwickelt. Vom Beanie bis zum Zylinder: Heute ist das Fachgeschäft zwischen Paulusbogen und Dom eine Instanz in Sachen Kopfbedeckung – und führt neben namhaften Herstellern sogar eine kleine, feine, eigene Kollektion. „Mittlerweile ist Sebastian der Chef. Ich halte mich als Beraterin im Hintergrund. Das funktioniert super“, beschreibt Sibylle den erfolgreichen Generationenwechsel. 

Sebastian Eglit ist Sibylles Sohn. Der 35-Jährige bedient gerade einen Kunden, der sich im Vorbeigehen für eine Stetson-Kappe aus dem Schaufenster entschieden hat. „Danke sehr und viel Freude damit, auf Wiedersehen”, verabschiedet er den Mann höflich, während er ihm seinen Einkauf in einer Papiertasche über die Theke reicht. Sebastian ist eigentlich gelernter Fachinformatiker, arbeitet aber schon seit über zehn Jahren regelmäßig im Laden. „Ich habe als einfache Aushilfe angefangen und mich immer mehr gesteigert“, sagt er lachend und betont: „Bei Kopfbedeckungen kommt es auf jede Falte, auf jede einzelne Naht an. Gute Beratung ist das A und O. Das mag ich.“ Auf die Frage, ob er sich vorstellen könne, eines Tages doch nochmal in die Informatik zu wechseln, hat der Geschäftsführer nur ein gewinnendes Schmunzeln übrig: „Nein. Damit habe ich nichts mehr am Hut.“

Text: Uwe Kobler, Wortballon
Fotos: Andreas Moosbauer, Ansichtssache

Gute Beratung ist das A und O. Das mag ich.

Sebastian Eglit

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